Wenn es ein Science-Fiction Epos der letzten Jahre gab, das hinsichtlich seiner Story für ebenso viel Begeisterung sorgte wie die Mass Effect-Reihe, dann das dystopische Action-RPG Deus Ex. Umso mehr sorgte die Ankündigung für großen Zuspruch, die bestätigte, dass eine der hauptverantwortlichen Schreiberinnen der Deus Ex-Reihe, Mary DeMarle, nun dem Team für die Entwicklung des nächsten Teil der Mass Effect-Serie beigetreten ist.
Mary DeMarle wird Senior Narrative Director
So twitterte Produzent Michael Gamble am 4. Juli, er sei sehr aufgeregt zu verkünden, dass Mary DeMarle als Senior Narrative Director dem Mass Effect Team beigetreten sei. Da die Entwicklung des nächsten Teils noch in den sehr frühen Anfängen ist, wird sie wahrscheinlich einen entscheidenden Einfluss auf die Feinheiten von Dialogen und Charakterprofilen haben.
DeMarle verließ ihren letzten Arbeitgeber Eidos Montreal erst kürzlich im Zusammenhang mit dem Kauf der Spieleentwicklerstudios Eidos Montreal, Square Enix Montreal und Crystal Dynamics und deren Franchises durch die Embracer Group. Es ist auf Grund der räumlichen Nähe also wahrscheinlich, dass DeMarle dem BioWare Studio in Montreal beitreten wird.
Abgesehen von Deus Ex schmückt sich ihr Portfolio mit dem noch relativ jungen Marvel's Guardians of the Galaxy, das ebenfalls für hervorragende Dialoge und Charaktere gelobt wurde, auch wenn es spielmechanisch als durchschnittlich galt. Entsprechend äußern sich Fans zuversichtlich, dass sie einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des nächsten Mass Effect haben wird.
Kritiker könnten entgegnen, dass der jugendliche und humorvolle Ton der Dialoge von Guardians of the Galaxy sich nun auch im nächsten Mass Effect wiederfinden wird. Bereits Mass Effect Andromeda wurde für den drastischen Wechsel vom eher düsteren Ton der Shepard-Trilogie zum jugendlich-optimistischen, lockeren Ton Andromedas kritisiert. Mit Deus Ex bewies DeMarle jedoch, dass sie auch dystopische, dunklere Atmosphären und Settings durchaus beherrscht.
DeMarle: Story ordnet sich oft Spielmechaniken unter
In einem Interview mit gamesindustry.biz hatte DeMarle vor kurzer Zeit erst betont, dass sich die Story eines Spiels oft den Spielmechaniken unterordnen müsse und ihr Writing nur unterstützen könne, was das Gameplay dem Spoiler zu vermitteln versuche:
“For many, many years working in this industry, I’ve known that story is often subservient to gameplay, but if I understand the game and what is the feeling I’m trying to evoke for players, then I can understand that gameplay is trying to do it this way, and story is here to support that or bring it forward. How can the things I write help to emphasize the things the gameplay needs, etc.?"
Hier zeigt sich DeMarles Schreib-Philosophie, die vielen Fans Hoffnung macht, künftig wieder mehr Zusammenspiel zwischen Story und Gameplay zu erleben, statt einer beliebten Spielmechanik eine Geschichte künstlich aufzupropfen, wie es Andromeda vorgeworfen wurde. Auf ihre künftige Arbeit dürfen wir also durchaus mit wohlwollendem Optimismus schauen.